Feministische Prinzipien des Internets


„Ein feministisches Internet ist dazu da, Frauen und queere Menschen –in all unseren Verschiedenheiten –zu ermächtigen, unsere Rechte in vollem Umfang zu genießen, Vergnügen zu empfinden,uns an Spielen zu beteiligen und das Patriarchat zu demontieren. Dazu gehören all unsere verschiedenen Realitäten, Kontexte und Besonderheiten –einschließlich Alter, Behinderungen, Sexualitäten, Geschlechtsidentitäten und Ausdrucksformen von Geschlecht, sozioökonomischer Verortung, politischer und religiöser Überzeugungen, ethnischer Herkunft und rassifizierender Zuschreibungen.“ (Aus der Präambel der Prinzipien)

Die Feministischen Prinzipien des InternetsFeminist Principles of the Internet – umfassen 17 Forderungen, in denen sich eine gender-theoretische und feministische Perspektive auf Internet-bezogene Themen und Rechte ausdrückt. Sie behandeln u.a. Fragen rund um „Zugang“, „Widerstand“, „kollektive Organisierung“,„Staatsführung“, „Wirtschaft“ „Open Source“, „Kinder“ oder „Gewalt“.
Ziel der Prinzipien ist es, der internationalen Frauen*bewegung ein Ramenkonzept zur Verfügung zu stellen, anhand dessen Technologie- und Digitalisierungs-bezogene Themen analysiert und Positionen formuliert werden können.
Die Prinzipien wurden erstmalig 2014 bei der Veranstaltung „Imagine a Feminist Internet“ („Stell dir ein feministisches Internet vor“) formuliert. Die Autor_innen der ersten Fassung waren 50 Aktivist_innen, die sich für sexuelle, digitale und Frauen*rechte und in Anti-Gewalt-Projekten engagieren. Die Veranstaltung wurde – ebenso wie das Folgetreffen 2015, auf dem die Prinzipien von einer weiteren, international zusammengesetzten Gruppe von 40 Aktivist*innen überarbeitet wurden – von der Association for Progressive Communications (Organisation für progressive Kommunikation) organisiert. Online findet sich derzeit die in 2015 verfasste Version der Prinzipien, die im Rahmen von Workshops auch auf lokaler Ebene in unterschiedlichen Regionen der Welt diskutiert worden ist. Alle Interessierten sind eingeladen, an der Weiterentwicklung der Prinzipien mitzuarbeiten.
Auf der (englischsprachigen) Website finden sich neben den Prinzipien auch die  Argumente für ihre Begründung sowie weiterführende Informationen, Artikel und Hinweise auf Organisationen und Bildungsmaterialien.