#SayHerName #BreonnaTaylor & Abolitionismus

Die Gewalt gegen Schwarze Frauen und auch ihr Engagement in der Black-Lives-Matter-Bewegung findet insgesamt nur wenig mediale Beachtung, so Edna Bonhomme in ihrem Beitrag „Wegbereiterinnen der Abolition“ auf dem Blog des Gunda-Werner-Instituts. Sie schreibt:
„Schwarze Frauen stehen an der Spitze der wachsenden Black-Lives-Matter-Bewegung und auch sie beziehen sich auf die Politik des [Combahee-River-]Kollektivs.” Das Kollektiv hat 1977 ein Manifest zur Abolition publiziert, darin heißt es „Wenn Schwarze Frauen frei wären, dann wären auch alle anderen frei, denn unsere Freiheit bedingt die Beseitigung aller Unterdrückungssysteme.” Edna Bonhomme schreibt weiter: „Heute, im Jahr 2020, schlägt die Abolitionsbewegung andere Töne an: Jetzt geht es um die Abschaffung von Polizei und Gefängnissen. An der Ermordung der Afroamerikanerin Breonna Taylor durch die Polizei von Louisville haben sich Debatten über das gefährdete Leben Schwarzer Frauen entzündet. Am 13. März 2020, mitten in der Nacht, drangen Polizeibeamte in ihre Wohnung ein und feuerten zahlreiche Schüsse auf Ms. Taylor ab, bis sie kaum noch atmen konnte und schließlich starb. Doch während der Mord an dem Afroamerikaner George Floyd nicht nur in den USA, sondern weltweit zu Demonstrationen und ganz neuen Abolitionsforderungen geführt hat, laufen Breonna Taylors Mörder immer noch frei herum. Das wirft die Frage auf: Warum stehen auf den Fahnen der allermeisten Revolten die Namen von Schwarzen Männern, wo doch heute so viele Schwarze Frauen die Abolitionsbewegung in Theorie und Praxis vorantreiben?“

Die „Empfehlung“, die Polizei abzuschaffen, formulierte Hengameh Yaghoobifarah mit den Mitteln der Satire ja im Juni in ihrer taz-Kolumne. Lest dazu die Danksagung von Debora Antmann, hier eine erste Kostprobe: „Ich könnte meine Solidarität mit Hengameh Yaghoobifarah bekunden und auf den offenen Brief von friendsofhengameh an die Bundeskanzlerin verweisen. All das wäre wahr. All das wäre wichtig. All das sind Texte, die noch zigmal geschrieben gehören. Aber was ich will, ist, meine verbleibenden 3000 Zeichen zu nutzen, um Hengameh zu danken. Denn was in der Debatte völlig untergeht, ist, wie bedeutend Hengameh als Stimme innerhalb unserer Medienlandschaft und Communitys ist.“